Führung hat sich in den vergangenen Jahren bereits erheblich geändert und wird sich in den kommenden Jahren noch drastischer zu neuen Aufgaben hin orientieren. Führungskräfte werden stärker mit Spannungen, Reibereien und handfesten Konflikten konfrontiert und müssen lernen damit umzugehen.
Ob Kritikgespräche oder Konfliktsituationen im Team, Verhandlungen und Machtkämpfe oder die Befürchtung und Ängste der Mitarbeiter: Die Bewältigung dieser Themen gehört zukünftig zum Tagesgeschäft einer Führungskraft. Somit sind Konfliktlösungen innerhalb der Teams oder mit Kunden oft herausfordernder, als Führungskräfte meinen.
Konflikte entstehen oft aus Missverständnissen, unklaren Kompetenzen, unterschiedlichen kulturellen Werten und Zielvorgaben. Das kann ein Unternehmen viel Geld kosten. Konflikte sind in der Regel mit Ärger verbunden, aber man sollte Konflikte positiv sehen, weil sie Interessensgegensätze deutlich machen und im Idealfall dazu führen, konstruktive Lösungen für das Problem zu finden. Man muss versuchen, den Grund für den Konflikt zu erkennen und sein Gegenüber zu verstehen, sonst kann man den Konflikt nicht lösen. Respekt, Höflichkeit und Sachlichkeit sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Diskussion. Das Suchen nach Gemeinsamkeiten ist der erste Schritt zur Lösung. Dadurch gewinnt man gegenseitiges Vertrauen und baut die Hürde für Konfliktlösung ab.
Konfliktmanagement in Unternehmen betrifft grundsätzlich sämtliche Ebenen eines Unternehmens. Zunächst einmal sollte von der Unternehmensführung ein proaktives Konfliktmanagement stattfinden. Dauerhafte interne Reibereien führen häufiger zu mangelnder Motivation, Unproduktivität, im schlimmsten Fall zu Burnout der Mitarbeiter und letztendlich schlägt sich das im finanziellen Ergebnis eines Unternehmens nieder. Es entstehen vermeidbare Kosten! Der Konflikt zwischen Kunden und dem Unternehmen sind ein weiterer Schwerpunkt, der ordentlich gemanagt werden muss. Das Arbeitsleben ist voller Konflikte. Dieses Thema wurde lange vernachlässigt, Konflikte galten als weiches Thema, u.a. weil Kosten, die durch unbewältigte Konflikte in Unternehmen entstehen, nur schwer zu quantifizieren und konkret zu messen sind.
Viele Unternehmen und Führungskräfte setzten heute aber bereits bewusst ein internes oder externes Konfliktmanagement respektive das Mittel der Organisationsmediation ein und erzielen damit außerordentliche gute Ergebnisse. Erfolgreiches Konfliktmanagement beginnt vor dem Entstehen des Konflikts, nämlich mit der Vermeidung von Konflikten, indem die potentiellen Streitpunkte von Anfang an identifiziert und gemanagt werden. Vermeiden von Konflikten ist beispielweise durch klare Strukturen im Unternehmen, offene Kommunikation und Definition von Kompetenzen möglich und minimiert konfliktträchtige Arbeitssituationen. Um erfolgreich einen Konflikt zu managen, muss zunächst eine sorgfältige Diagnose von Hintergründen und Zusammenhänge des Konflikts erfolgen, da eine Ursache allein selten der Grund für einen ausgetragenen Konflikt ist.
Erfolgreiches Konfliktmanagement muss die divergierenden Interessen der beteiligten Parteien klar erkennen, damit eine weitere Eskalation unterbunden wird. Dies fördert die Kommunikation zwischen den Parteien und erhöht so die Bereitschaft aller Parteien, im Gespräch zu bleiben. Außerdem sollte die Führungskraft auch viel Geduld und Sachlichkeit einbringen. Entscheidend ist auch die Klärung, ob eine konstruktive Fortsetzung des Kontakts mit den Anderen erwünscht ist oder nicht. Ist eine kooperative Lösung möglich, zeigt sich der Erfolg dadurch, dass beide Parteien mit der Lösung des Konflikt zufrieden sind.